Corona – materieller Schaden und perspektivischer Nutzen

Noch vor knapp zwei Wochen saß ich ehrlich gesagt niedergeschlagen hier in Wernigerode und habe bei jeder neuen Absage eines Kurses, Seminars, Vortrags, Coachings oder Gastdirigats innerlich die Summen an Verdienstausfall addiert. Mittlerweile bin ich bei einer fünfstelligen Zahl, Ende meiner Einschätzung nach noch nicht abzusehen. So frustriert war ich seit langem nicht mehr, sollte die erste Jahreshälfte 2020 doch einen wirtschaftlichen Befreiungsschlag darstellen. Die schöne Erfahrung dabei: Zwar nur sehr wenige Veranstalter/Auftraggeber, die aber eben doch, versuchen, die ausgefallenen Termine sofort neu zu terminieren oder bezahlen sogar Ausfallhonorare. Nun bin ich dank meiner 50%-Professur wahrlich kein Hauptbetroffener und werde sicher nicht zum Sozialfall, aber ich kann nachfühlen, wie es vor allem den jungen freiberuflichen Kolleg*innen geht, denen nun jeder Verdienst (und das in einer Hochzeit) wegbricht. Hoffentlich erreicht die zugesagte staatliche Hilfe die Richtigen und hoffentlich kommt sie schnell genug…

Aber der erste Blogeintrag seit November entsteht, weil ich nach dem Verwalten des Chaos und der einbrechenden Finanzen die Zeit nutze und mich auf neue Wege mache. Schon lange wollte ich das hochschuleigene Lehrportal ILIAS erkunden und den Studierenden und mir nutzbar machen, nun zwingt mich ein Virus dazu – und das ist gut so! Mithilfe meiner wunderbaren studentischen Hilfskräfte werde ich es wohl schaffen, die Kurse bis zum 1.4.2020 einzustellen und zu starten. Und im Verbund aus den wirklich tollen Möglichkeiten von ILIAS und gut vorbereiteten Zoom-Videokonferenzen bin ich fest entschlossen, nicht ein Not-Semester zu veranstalten sondern eines meiner fundiertesten und besten. Den Ehrgeiz habe ich und einen guten Flow spüre ich.

Sollte das dann auch dazu führen, meine zwei ewig verschobenen Projekte voranzubringen oder gar fertigzustellen? Das für die Hochschule aufbereitete Material soll in Online-Kursen zugänglich gemacht werden und – wieder einmal der Vorsatz – mein Buch „Singen mit Kindern“ soll endlich seine Überarbeitung und Neuauflage erleben. „Dank“ Corona stehen die Chancen jedenfalls so gut wie nie…

Vorarlberg Singt 4.2019

Was für eine schöne Überraschung! Unter der kaum zu bewältigenden Papierpost finde ich die brandaktuelle Ausgabe von „Vorarlberg Singt“, der Zeitschrift des Chorverbandes Vorarlberg. Und anstelle eines Berichtes über meine Kurse Ende September stehen hier 4 wunderschöne Rückmeldungen von Teilnehmer_innen – „testimonials“ nennt man das heute. Ich bin mir sicher, dass ich zitieren darf:

„Es war ein sehr gewinnbringender Samstag mit tollen Inhalten aus dem praktischen Kinderchorleben. Robert Göstl war ein äußerst kompetenter und herzerfrischender Referent, der es geschafft hat, seiine Leidenschaft für das Singen und Chorleiten auf uns zu übertragen. Besonders gefallen haben mir seine Methoden, Lieder einzuführen. Ich freue mich darauf, in der nächsten Kinderchorprobe gleich seine Inselmethode anzuwenden!“ (Sandra Gemmerich, Obfrau La Luna und Leiterin des Volksschulchors Nüziders)

„Der Workshop hat mich in meinem bisherigen Tun als Kinderchorleiterin bestärkt. Es war manches dabei, was ich bereits in meiner Probenarbeit verwende, doch der Großteil war neu für mich. Gerade was das Hören und und die sich daraus ergebende Arbeit mit der Stimme betrifft, waren sehr viele wertvolle Inhalte dabei. Robert Göstl hat den Workshop sehr abwechslungsreich gestaltet und so konnten wir die Theorie immer gleich erproben – durch Hören von Aufnahmen oder durch eigenes Tun. Vielen Dank für diese Möglichkeit!“ (Andrea Decker, Kinderchor Schubidu)

„Die Fortbildung mit Robert Göstl fand ich sehr interessant. Ich konnte viele theoretische und praktische Tipps mitnehmen. Er hat mir komplett andere Zugangsmöglichkeiten aufgezeigt. Die spielerische und sehr angenehme Art, mit der er diesen Workshop geleitet hat, gefiel mir sehr gut. Vielen Dank an den Chorverband für diese wertvolle Fortbildung!“ (Erika Kopf)

„Robert Göstl hat mich mit seinem einfühlsamen Tagesseminar und seinem großen Verständnis für singende Kinder und Jugendliche begeistert. Er hat uns die Solmisation und die Guidonische Hand erklärt und empfohlen. Den Einsatz von männlichen Chorleitern in Kinderchören besonders aus stimmtechnischen Gründen hat er uns sehr ans Herz gelegt. Aus seinem sehr reichhaltigen Schatzkästchen hat er uns viele Tipps zur Anwendung mitgegeben. Gerne werde ich wieder ein Seminar von Robert Göstl besuchen.“ (Bertram Müller)

„Mir hat der Workshop mit Robert Göstl sehr gut gefallen. Von der anatomischen Grundlage der Stimme über verschiedene Stimmregister bis zur Guidonischen Hand konnte ich mein Wissen um ein großes Stück erweitern. Am besten haben mir persönlich die verschiedenen Methoden gefallen, die uns der Referent aufgezeigt hat: Dadurch ist es für Kinder leichter, neue Lieder zu lernen. Sie haben dabei Spaß und die Spannung kommt auch nicht zu kurz.“ (Anna Fitsch, Kinderchor La Luna)

Herzlichen Dank, Vorarlberg! 😉