Fruchtbar für alle Beteiligten: ein Coaching-Samstag in Penig

Den vergangenen Samstag habe ich in Penig im schönen Sachsen verbracht. Coachings machen einen stetig wachsenden Teil meiner freiberuflichen Arbeit aus und ich lerne diese Form der Weiterbildung immer mehr schätzen. Aus den unten stehenden Zeilen des Berichtes, den die 2. Vorsitzende Petra Rosin für das Amtsblatt von Penig verfasst hat, geht hervor, dass auch die „Gegenseite“ unsere Zusammenarbeit als ausgesprochen fruchtbar erlebt hat. Auch ich lerne bei diesen Veranstaltungen nicht nur jedesmal viele sympathische und engagierte Menschen kennen, sondern ich lerne immer auch fachlich – diesmal auch von einem wirklich sehr guten Kollegen, der sich der high-end-Form des Coachings gestellt hat: er hat seine Arbeit betrachten lassen und Impulse von mir aufgenommen.

Hier der Bericht:

„Geschenk zum Jubiläum wird eingelöst – Coaching mit Prof. Robert Göstl
Im Frühjahr 2019 erhielten wir anlässlich unseres 55-jährigen Chorjubiläums von einigen Ehrenmitgliedern und aktiven Mitgliedern des Chores ein Chorcoaching mit Prof. Robert Göstl geschenkt, wofür wir uns hiermit nochmals recht herzlich bedanken möchten. Robert Göstl hat u. a.
in Universitäten und Hochschulen in Regensburg, Würzburg und Köln gelehrt, Bücher zur Chorarbeit verfasst und herausgegeben, war Leiter verschiedener Chöre und als Juror und Ausbilderin den Bereichen Chorleitung, Kinderchorleitung und Stimmbildung tätig, um nur einige Eckpunkteaus seiner Tätigkeit zu nennen.

Am Samstag, dem 23.11.2019 war es endlich so weit und wir konnten Herrn Göstl zu einem sechsstündigen Coaching begrüßen. Wir alle waren gespannt und neugierig, was uns erwarten würde. Und wir wurden nicht enttäuscht. Pünktlich 10:00 Uhr ging es ans Werk. Durch seine professionelle und humorvolle Art fand Herr Göstl schnell Zugang zu den Chormitgliedern. Er feilte an unseren Einsingeübungen und arbeitete mit uns intensiv an von uns ausgewählten Stücken, u. a. unseren neuen Titeln „An Alleluia Super-
Round“ und „Mid-Winter“, die wir zu unseren diesjährigen Advents- und Weihnachtskonzerten erstmals aufführen werden. Es gelang ihm, den Stimmklang zu verbessern und uns noch besser das Zusammenspiel von Chorleiter und Chor zu vermitteln.
In den Pausen hatten die Sängerinnen und Sänger selbst für die Verpflegung gesorgt und wieder ein liebevolles kalt-warmes Büfett zusammengestellt. Vielen Dank an Familie Giesen, Frau Päßler und Herrn Zehnel, die uns im Hintergrund unterstützten und halfen, damit dieser Tag überhaupt in so einem Rahmen stattfinden konnte.
Herr Göstl bescherte uns mit seiner witzig-motivierenden Art einen unglaublich bereichernden Tag, der von unseren Sängern einiges abverlangte, über den ganzen Tag konzentriert zu proben, mit dem
Ziel, neu erworbenes Wissen in unseren Probenalltag zu übernehmen. Danke auch an alle Sängerinnen und Sänger für ihre Disziplin, die zeigt, dass wir alles schaffen können, wenn wir gemeinschaftlich an einem Strang ziehen.
Am Ende des Tages waren alle geschafft, aber glücklich, so einen Profi an unserer Seite gehabt zu haben.“

So viele Neuanfänge – immer wieder

Nun geht es also tatsächlich los: am morgigen Freitag 18.10.2019 treffen in Schwerte, genauer gesagt im Haus Villigst über 40 junge Menschen aufeinander, die erfolgreich aus den 4 Vorsingen für den neu aufzustellenden Landesjugendchor NRW hervorgegangen sind. Manche kennen sich, andere kommen dorthin und haben wirklich nur die künstlerische Doppelspitze einmal und dann auch noch in einer Stresssituation gesehen. Umgekehrt ist es genauso – wir haben die jungen Leute zwar ausgewählt, aber kennenlernen werden wir sie erst jetzt.

Mein Freund und Kollege Erik Sohn und ich sind uns einig: bereits jetzt ist das ganze Projekt ein großer Gewinn auch für uns beide. Wir durften so viele hoch motivierte junge Menschen treffen und hören, haben so viele schöne und interessante Stimmen gehört, durften an deren musikalischer Öffnung vor allem in den „Kürstücken“ beim Vorsingen teilhaben. Allen haben wir ein gutes, zielführendes Feedback mit auf den Weg zu geben, denjenigen, die wir (noch) nicht nehmen konnten, habe ich persönlich geschrieben, weil wir wissen, wie wichtig eine solche Bewerbung und der Umgang damit für die Betroffenen ist; im Idealfall konnten wir auch hier zum Weitermachen motivieren und wir hoffen ehrlich, dass es die Kandidat_innen noch einmal versuchen.

Wie wird das jetzt, vor allem wie wird es klingen?

Erik Sohn und ich haben für dieses erste Wochenende ein bewusst sehr offenes Konzept. Denn die Stimmen konnten wir hören, aber deshalb wissen wir natürlich noch lange nicht, welche Stilistik und welcher Schwierigkeitsgrad wie schnell zu erarbeiten ist. So haben wir ein äußerst buntes Programm ausgewählt, das inhaltlich zusammengehalten wird von der Idee

„SINGING for FUTURE“

Wenn wir die Arbeit mit jungen Menschen und die so oft plakativ geforderte Teilhabe ernst nehmen wollen, müssen Anliegen gehört werden. Und das große Anliegen im Moment ist der Klimawandel und alles, was dazugehört, insbesondere die wunderbare Natur, die uns anvertraut ist. Wir haben großen Respekt vor den Menschen, die nicht still halten und den Mund aufmachen – deshalb wird auch das thematisiert: Stellung beziehen, auch mal Kante zeigen. In diesen Stücken finden wir Aussagen und Bezüge dazu wieder:

Lajos Bardos „Cantemus“

Felix Mendelssohn-Bartholdy „O Täler weit, o Höhen“

Wolfram Buchenberg „Kein schöner Land“

Carsten Gerlitz „What a wonderful world”

John Rutter “All things bright and beautiful” Stephan Görg “Life on the ocean wave”

Stephan Görg „A Life on the Ocean Wave“

Stephen Leek „Kumbargung“

Heinrich Schütz “Verleih uns Frieden” + “Gib unsern Fürsten“

Oliver Gies “Die Gedanken sind frei“

Benjamin Britten „Advance Democracy“

Nein – das wird natürlich nicht alles an einem Wochenende „fertig“! Aber wir haben den Mut und auch den Ehrgeiz, am Sonntag um 15:00 Uhr ein kleines Werkstattkonzert zu geben und zu präsentieren, „was geht“.