Leider habe ich weder heute noch am Wochenende (Probenwochenende mit vox animata – endlich wieder mal!) einen Gottesdienst zu gestalten. Wie gern würde ich dieses im Gotteslob unter 465 zu findende, nur wenige Tage im Jahr passende Lied einbauen:

Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut,
Herr, zwischen Blüh’n und Reifen und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin.

Kaum ist der Tag am längsten, wächst wiederum die Nacht.
Begegne unsren Ängsten mit deiner Liebe Macht.
Das Dunkle und das Helle, der Schmerz, das Glücklichsein
nimmt alles seine Stelle in deiner Führung ein.

Das Jahr lehrt Abschied nehmen schon jetzt zur halben Zeit.
Wir sollen uns nicht grämen, nur wach sein und bereit,
die Tage loszulassen und was vergänglich ist,
das Ziel ins Auge fassen, das du, Herr, selber bist.

Du wächst und bleibst für immer, doch unsre Zeit nimmt ab.
Dein Tun hat Morgenschimmer, das unsre sinkt ins Grab.
Gib, eh die Sonne schwindet, der äußre Mensch vergeht,
dass jeder zu dir findet und durch dich aufersteht.

(Text: Detlev Block 1978 / Melodie: Johann Steuerlein 1575)