Durch den für mich völlig unerwarteten Umstand, dass bei der Crowdfunding-Aktion von vox animata überraschend viele Menschen ein Coaching oder eine Schnupperstunde bei mir gebucht haben, bin ich derzeit viel unterwegs, um diese schönen Engagements abzuarbeiten. Was sich dann im Einzelnen hinter diesem Modewort „Coaching“ verbirgt, ist facettenreich und jedes Mal wertvoll – für mich auf alle Fälle, für meine Gegenüber hoffentlich ebenso.
Diesmal reicht die Palette von der Kirchgängerin, die meine Stimme angenehm findet und selber entspannter und befreiter im Gottesdienst mitsingen möchte, bis hin zum ambitionierten Vokalensemble, das sich auf einen Wettbewerb vorbereitet. Der junge nebenamtliche Kirchenmusiker, der seine Kirchenchöre (ja, ganz „einfache“ Kirchenchöre) durch bessere Stimmbildung und zielgerichtete Probenarbeit voranbringen möchte, steht in einer Reihe mit der arrivierten Kollegin, die sich in einer beruflichen Sackgasse befindet und neue Inspiration sucht und vertrauensvollen Austausch braucht. Diese ganzen wertvollen musikalischen, fachlichen und nicht zuletzt menschlichen Begegnungen bereichern mich so sehr, dass ich dieser Tätigkeit tatsächlich nie überdrüssig werde. Der entscheidende Unterschied zu mancher Hochschulsitzung: wer Rat und Hilfe sucht, ist offen und im besten Sinne „hungrig“; auf diesen Boden fällt der Same Unterricht in fruchtbaren Grund und lässt Wachsen und Gedeihen zu.
Heute also war es das vorvorletzte via Startnext gebuchte Coaching und ich durfte mit dem Kammerchor ars vivendi ein wunderschönes und sehr intensives, dabei aber immer heiteres und beschwingtes halbes Wochenende verbringen. Wernigerode trage ich also nicht nur nach einem herrlichen Sonnenuntergang (siehe Bild) im Herzen und werde gerne immer und immer wieder hier her zurück kommen.
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