Danke, 2016! Willkommen, 2017!

Herr meiner Stunden und meiner Jahre.
Du hast mir viel Zeit gegeben.
Sie liegt hinter mir
und sie liegt vor mir.
Sie war mein und sie wird mein,
und ich habe sie von dir.

Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr
und für jeden Morgen, den ich sehe.
Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.
Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit,
sie zu füllen, jede Stunde
mit deinen Gedanken über mich.

Ich bitte dich um Sorgfalt,
dass ich meine Zeit nicht töte,
nicht vertreibe, nicht verderbe.
Segne du meinen Tag.“

(Jörg Zink – Gotteslob Nr. 11/1)

Dies zum Dank allen Freunden für jeden guten Augenblick des abgelaufenen Jahres, zur Entschuldigung für jede vergeudete oder abwesende Minute und als Wunsch für alle an das neue Jahr mit der minimalen Abwandlung:
Segne du unser aller neues Jahr 2017!

Was einem vor den Weihnachtsgottesdiensten so durch den Kopf geht

Wer aktiv etwas zum Erhalt des christlichen Abendlandes tun will, hat dazu in den nächsten Tagen in unzähligen Gottesdiensten aller Konfessionen die Gelegenheit. Gleichzeitig lässt sich dort auch die Seele pflegen: die verwundete kann heilen, die freudige kann danken und teilen. Die Botschaft ist im Kern Einfachheit, Reduzierung bis auf das Wesentlichste. Hoffend kommen – Maul halten und staunen – und dann angstfrei den loben, der uns dieses Geschenk gemacht hat.

In den Gottesdiensten werden Weihnachtslieder dann (hoffentlich) nicht demonstrativ als Kampfgesänge gegen irgendetwas gegrölt, sondern sie werden gemeinsam für die Sache der Liebe und des Verständnisses gesungen. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, liebe Gottesdienstbesucher all überall: macht den Mund auf und singt mit! Weder wir Kirchenmusiker, noch die Pfarrer und geschweige denn der Liebe Gott hören auf falsche Töne, auch die Banknachbarn haben anderes zu tun, als Fehler zu zählen. Aber alle Genannten sind ein wenig traurig über schweigende Zuhörer und Zuschauer.

Es gibt bei uns in der Gemeinde ein wunderbares Beispiel für solch wunderbare, falsche Töne: es ist wirklich schwer, mich aus der Melodie zu werfen, aber einer schafft es manchmal. Und ich freue mich dann doch ehrlich, wenn er da ist und lauthals mitsingt. Der traut sich und es kommt fühlbar von Herzen.

Und ihr Chöre: singt, bitte, nicht „von oben herab“ sondern singt mit den Gottesdienstteilnehmern und nehmt sie mit euren Stimmen mit! Kollegen: belehrt nicht oder glänzt durch eure Liedbegleitung, sondern nehmt mit und führt behutsam – immer wissend, dass da Leute singen, die weder ausgebildete Stimmen haben noch vor jeder Messe ein Atemtraining absolvieren oder sich einsingen. Das ist meiner Meinung nach unser Beruf.

„Habt Mut und fürchtet euch nicht!“