Erntedank, Herr Professor!

Zurück von einem intensiven, reich gefüllten und erfüllenden Wochenende: Freitagnachmittag sowohl heiteres als auch in die Tiefe gehendes Blockseminar an der Hochschule in Köln, Freitagabend eine äußerst erfreuliche und produktive Regioprobe von vox animata in Köln, Samstag ein wunderbarer Kurs mit haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusikerkolleg_innen der evangelischen Kirche im Rheinland samt exzellentem Feedback und am heutigen Sonntag – ja heute: Erntedank der besonderen Art in Heidenheim an der Brenz.

Dort bricht mein nunmehr ehemaliger Studierender Jan Martin Chrost auf, um seine erste hauptamtliche Stelle auszufüllen. Kirchenmusiker in der Gemeinde und gleich zum Berufsstart auch demnächst Regionalkantor der Diözese Rottenburg-Stuttgart – das würde manchem alleine schon mehr als genügen, um sich ausgelastet zu fühlen. Aber er will mehr, und zwar nicht mehr an Masse sondern mehr an Substanz und Qualität. Deshalb durfte ich heute zu Gast ein, als mit einem feierlichen Gottesdienst und einem gar nicht mal so kleinen Festakt die katholische Singschule „Musica Cantorum“ Heidenheim gegründet wurde. Welch „Ernte“ für einen Hochschullehrer! Da hat einer nicht nur gelernt, wie’s geht (ich durfte seine Chöre dirigieren und die singen einfach weit überdurchschnittlich gut), sondern er hat auch Feuer gefangen und will dieses Feuer weitergeben. Er hat die Zeichen der Zeit erkannt, Pfarrer und Kirchengemeinderat überzeugt und nicht zuletzt auch seinen Diözesanmusikdirektor. Öffnung, künstlerische und pädagogische Qualität und „spririt“ (im Sinne des abschließenden Liedes „Hauptsache es funkt!“ sollen die Kirchenmusik in Heidenheim zukunftsfähig machen und die nächsten Generationen „mündig“ machen. Wunderbar!

Zufälle gibt es ja bekanntlich nicht. Der Kurs am Samstag in Troisdorf fand in der Gemeinde statt, in der Martin Chrost als Assistent während des Studiums gearbeitet hat; seine ehemalige Chefin ist noch heute voll des Lobes für ihn, ließ ihn natürlich ungern ziehen, aber wünscht ihm genauso alles erdenklich Gute und Gottes Segen für seinen neuen Wirkungskreis. Und dann liegt da noch der Flyer, der den kommenden Lehrgang der Diözese für Kinderchorleiter ausschreibt – verantwortet ebenfalls vom bis vor zwei Tagen noch Immatrikulierten. Schön, wenn die Saat aufgeht und Früchte trägt – so lässt sich Erntedank auch für einen Professor feiern! Und er ist ja nicht der einzige der Ehemaligen, der segensreich wirkt…

Moderne Mittel gegen die E-Mail-Flut

Chorleiter haben einen hohen Kommunikationsaufwand. Wenn sie mehrere Chöre leiten einen vielfachen.

Hochschullehrer haben einen hohen Kommunikationsaufwand. Im Ensembleleitungsbereich mehr als im künstlerischen Einzelunterricht.

Vereinsvorsitzende haben einen hohen Kommunikationsaufwand – pro Verein, also mitunter mehrfach.

Dann kommt bei mir noch der Orgeldienst dazu und die freiberufliche Tätigkeit als Referent, Dirigent, Autor und Coach.

Ob es funktioniert, kann ich noch nicht sagen, aber ich bin sehr zuversichtlich: Heute habe ich mit der Freischaltung der internen Bereiche auf der Homepage des Singkreis Deuerling und gerade auch im Bereich „Hochschule“ auf dieser Homepage einen Schritt zur Eindämmung der E-Mail-Flut gemacht. Im Grunde genommen ist es einfach: die Pflicht, alle zu informieren und dies vor allem in sinnvollen Abständen zu wiederholen, lag bislang bei mir – nun haben „die Anderen“ die Pflicht, sich auf diesen Plattformen zu informieren. Vorausgesetzt ich schaffe es, die Informationen aktuell zu halten, reicht es somit, wenn ich einmal etwas kommuniziere. Und „FAQ“, häufig nachgefragte Dinge trage ich nach und stelle sie auf diese Weise jeder und jedem zur Verfügung, der auf die Informationen zugreift.

Alle E-Mails werden nicht verschwinden, besonders nur wenige bei mir eingehende (Nachfragen nach längst kommunizierten Dingen). Aber gedacht ist das besonders auch als Service für die Menschen, die bislang mit meinen Mails vollgepflastert wurden – sie werden erheblich entlastet und schauen jetzt nach, wann es ihnen gut passt. Für mich gehört auch eine möglichst angenehme Kommunikation zu einem sorgsamen, wertschätzenden und stressreduzierenden Umgang mit den vielen Menschen, die sich mir anvertrauen.

Feedback immer erwünscht!