Nun geht es also tatsächlich los: am morgigen Freitag 18.10.2019 treffen in Schwerte, genauer gesagt im Haus Villigst über 40 junge Menschen aufeinander, die erfolgreich aus den 4 Vorsingen für den neu aufzustellenden Landesjugendchor NRW hervorgegangen sind. Manche kennen sich, andere kommen dorthin und haben wirklich nur die künstlerische Doppelspitze einmal und dann auch noch in einer Stresssituation gesehen. Umgekehrt ist es genauso – wir haben die jungen Leute zwar ausgewählt, aber kennenlernen werden wir sie erst jetzt.

Mein Freund und Kollege Erik Sohn und ich sind uns einig: bereits jetzt ist das ganze Projekt ein großer Gewinn auch für uns beide. Wir durften so viele hoch motivierte junge Menschen treffen und hören, haben so viele schöne und interessante Stimmen gehört, durften an deren musikalischer Öffnung vor allem in den „Kürstücken“ beim Vorsingen teilhaben. Allen haben wir ein gutes, zielführendes Feedback mit auf den Weg zu geben, denjenigen, die wir (noch) nicht nehmen konnten, habe ich persönlich geschrieben, weil wir wissen, wie wichtig eine solche Bewerbung und der Umgang damit für die Betroffenen ist; im Idealfall konnten wir auch hier zum Weitermachen motivieren und wir hoffen ehrlich, dass es die Kandidat_innen noch einmal versuchen.

Wie wird das jetzt, vor allem wie wird es klingen?

Erik Sohn und ich haben für dieses erste Wochenende ein bewusst sehr offenes Konzept. Denn die Stimmen konnten wir hören, aber deshalb wissen wir natürlich noch lange nicht, welche Stilistik und welcher Schwierigkeitsgrad wie schnell zu erarbeiten ist. So haben wir ein äußerst buntes Programm ausgewählt, das inhaltlich zusammengehalten wird von der Idee

„SINGING for FUTURE“

Wenn wir die Arbeit mit jungen Menschen und die so oft plakativ geforderte Teilhabe ernst nehmen wollen, müssen Anliegen gehört werden. Und das große Anliegen im Moment ist der Klimawandel und alles, was dazugehört, insbesondere die wunderbare Natur, die uns anvertraut ist. Wir haben großen Respekt vor den Menschen, die nicht still halten und den Mund aufmachen – deshalb wird auch das thematisiert: Stellung beziehen, auch mal Kante zeigen. In diesen Stücken finden wir Aussagen und Bezüge dazu wieder:

Lajos Bardos „Cantemus“

Felix Mendelssohn-Bartholdy „O Täler weit, o Höhen“

Wolfram Buchenberg „Kein schöner Land“

Carsten Gerlitz „What a wonderful world”

John Rutter “All things bright and beautiful” Stephan Görg “Life on the ocean wave”

Stephan Görg „A Life on the Ocean Wave“

Stephen Leek „Kumbargung“

Heinrich Schütz “Verleih uns Frieden” + “Gib unsern Fürsten“

Oliver Gies “Die Gedanken sind frei“

Benjamin Britten „Advance Democracy“

Nein – das wird natürlich nicht alles an einem Wochenende „fertig“! Aber wir haben den Mut und auch den Ehrgeiz, am Sonntag um 15:00 Uhr ein kleines Werkstattkonzert zu geben und zu präsentieren, „was geht“.