Das sind die Momente, in denen ich überzeugt bin, mit dem, was ich liebe und tue positiv wirken zu können. Mit vox animata bin ich zu Gast in der Ukraine und lerne seit gestern die Stadt Riwne kennen. Eine ungemein herzliche Gastfreundschaft, liebevoller Empfang, offene Kollegialität und größter Respekt kommt uns da entgegen. Und all das uns als Deutschen gegenüber… Ein Absatz aus Wikipedia macht deutlich, warum das nicht selbstverständlich ist:
 
„…Am 28. Juni 1941 wurde Riwne nach der Panzerschlacht bei Dubno-Luzk-Riwne von deutschen Truppen erobert und später dem Reichskommissariat Ukraine zugeordnet. Bei der Einnahme der Stadt war etwa die Hälfte der knapp 60.000 Einwohner jüdischen Glaubens. 23.000 von ihnen wurden nach Zeitzeugen am 8. und 9. November 1941 in einem Wald bei Sosenki erschossen. Die 5000 übrigen Juden wurden in ein Ghetto gesperrt und im Juli 1942 nach Kostopil deportiert, wo man auch sie von Einsatzgruppen ermorden ließ….“
 
Wenn wir als Deutsche also hier Freunde gewinnen können, über die Musik für Menschlichkeit und Frieden eintreten dürfen und in einem Land, in dem Krieg herrscht, Humanität erfahren und zeigen dürfen, ist das wunderbar. Und ich bin überzeugt, dass die jungen Leute, mit denen ich reise, nach diesen Tagen einen anderen Blick auf diesen doch so nahen Teil der Welt, Europas haben werden. Mich jedenfalls bewegt das alles sehr und viele Gespräche über politische Dinge (machen schon nach 24 Stunden diese Reise für mich zu einem großen Gewinn.