1996 ist mein erstes Buch „Singen mit Kindern“ erschienen und hat eine große Verbreitung gefunden. Mein Verlag ConBrio hat über Jahre nicht locker gelassen, mich zu einer kompletten Überarbeitung und Neuauflage zu bewegen – es war ein schwerer Prozess, aber nun wird das Manuskript fertig. Es wird noch bis in den Herbst dauern, bis das Buch erscheint.

Beim letzten prüfenden Lesen stolpere ich gerade über einen Absatz, von dem ich mir wirklich wünschte, dass er in der Welt bliebe – der Versuch, das Wort „Respekt“ auf Kinder- und Jugendchorleitung hin zu definieren.

Respekt vor Kindern und Jugendlichen im Chor bedeutet, jede und jeden Einzelnen in ihrem Wesen anzunehmen, sie in ihrer Körperlichkeit als unantastbar zu betrachten und ihre Seelen aktiv zu schützen und zu bewahren. Respekt bedeutet, ihre Persönlichkeiten und ihre Bedürfnisse nicht der eigenen Person und/oder deren Bedürfnissen unterzuordnen, sondern sie in ihrer Würde als Menschen zu achten und als gleichberechtigt zu begreifen. Respekt bedeutet zuletzt, sie in mit ihren Fähigkeiten und Schwächen anzunehmen und alles zu tun, um ihnen Wachstum und Bereicherung zu ermöglichen.